Tarifrunde 2018 – Ergebnis der Befragung und Forderungen

Wir sagen Danke für die große Resonanz auf unsere Tarifbefragung. Nicht verplante Zeit zu haben, mal nicht an das Unternehmen zu denken, oder einfach nur abzuspannen und mal was für sich tun oder mehr vom Leben zu haben, das treibt viele KollegInnen um.

Kohle oder Kanaren?

Das ist die Frage, die die ver.di Tarifkommission zum zentralen Thema der kommenden Tarifrunde macht. Denn: 3/4 der Mitglieder haben in dem Mitgliedervotum entschieden: Wir wollen wählen können, ob die Gehaltserhöhung ausgeschüttet wird in einer regulären prozentualen Erhöhung der Gehaltstabelle (Kohle). Oder ob der Betrag dauerhaft in Zeit ausgeschüttet wird und als Urlaubstage genommen werden kann (Kanaren).

Die Eisenbahner sind voran gegangen!

Ein solches Wahlmodell hat die Eisenbahnergewerkschaft EVG schon 2017 umgesetzt. Dort konnten die Beschäftigten im letzten Jahr wählen zwischen 2,6 Prozent mehr Gehalt oder einen Anstieg des Urlaubs dauerhaft um 6 Tage auf 36 Tage Urlaub insgesamt pro Jahr.

Nach 2 Jahren besteht bei den EisenbahnerInnen eine Wahlmöglichkeit zurück in die erhöhte Tabelle zu kommen. Dann ist logischerweise auch der erweiterte Urlaubsanspruch der 6 Tage aufgehoben.

Auch Nicht-Mitglieder haben sich entschieden.

Die KollegInnen, die bisher nicht Mitglied der Gewerkschaft ver.di sind, haben sich ebenfalls klar entschieden: 3/4 der abgegebenen Stimmen votierten für das Wahlmodell. Wir freuen uns, diesen Weg für die kommende Tarifrunde mit Eurer Unterstützung frei machen zu können.

Die Forderungen der Tarifkommission

  • Die Gehälter sollen in 2018 und 2019 jeweils um 6 Prozent steigen. Die Inflationsrate liegt annährend bei 1,8 Prozent. Den Unternehmen, die den TÜV BUND Tarifvertrag anwenden, sind wirtschaftlich wohlauf und die anhaltenden guten Konjunkturaussichten schreien hörbar nach höheren Abschlüssen.
  • Wir wollen eine soziale Komponente und fordern einen Sockelbetrag von 270 Euro, den wir mit den 6 Prozent Erhöhung kombinieren: Also 6 Prozent, mindestens aber 270 Euro pro Monat.
  • Die Auszubildenden erhalten die Beträge anteilig, wie wir es vereinbart haben.  
  • Der Tarifvertrag soll für 2 Jahre gelten. Das ist notwendig, um genügend Zeit zu haben, das Wahlmodell umzusetzen.
  • Das Betriebsrentenstärkungsgesetz gibt den Tarifvertragspartnern einen gesetzlichen Auftrag, über weitere Betriebsrentenmöglichkeiten zu sprechen und diese in ein Tarifvertragswerk umzusetzen.
  • Diesem Auftrag kommen wir gern nach und wollen die neuen Möglichkeiten des Gesetzes ausloten. Dabei wollen wir auch Kombinationen mit erweiterten Steuersparmodellen ins Gespräch bringen.

Wir wissen, dass die »Unternehmen der Tarifgemeinschaft TÜV« attraktiver werden müssen.

Schon allein, um KollegInnen zu halten und auch neue zu gewinnen. Unser Modell gibt allen, die es wollen, mehr Souveränität über die Belange außerhalb der Arbeit zurück – und außerdem mehr Zufriedenheit in‘s Arbeitsleben. Das Wahlmodell ist die richtige Antwort, weil sie den Tarifbeschäftigten wieder mehr Zeit für sich ermöglicht.

Wir wissen auch, dass der Druck ansteigt, für die im Urlaub befindlichen KollegInnen Ersatz einzustellen. Unser Wahlmodell hat das im Blick und will dazu verbindliche Regelungen vereinbaren.

Gute Argumente alleine werden nicht reichen – mehr Druck muss her!

Wir wissen auch, dass diese neue Art der Tarifpolitik zunächst auf Unverständnis – vielleicht auch auf Widerstand – der Arbeitgeber stoßen wird. Wir haben uns für den Verhandlungstisch mit guten Argumenten versorgt. Doch ohne die Unterstützung der Belegschaft, ohne Zuspruch der Einzelnen und des Einzelnen für die Wahlmöglichkeit wird dieses Modell nur ein Modell bleiben.

Eine schlaue Investition.

Den 90 Prozent der Beschäftigten, die noch nicht Mitglied bei ver.di sind, möchten wir sagen: das eine Prozent Mitgliedsbeitrag ist nachhaltiger als jede andere Investition in die Zukunft.

Denn wenn wir uns alle anstrengen, könnten wir das eine Prozent Beitrag dauerhaft in eine Gehaltserhöhung von 6 Prozent ummünzen oder in Urlaubstagen. Das schafft keine Bank – und die Sozialkassen und die Rentenkassen werden gleich mitbedient.

Wir machen es Dir jetzt noch leichter.

Denn ver.di hat in der letzten Tarifrunde vereinbart, dass jetzt im Januar 400 Euro Einmalzahlung ausgeschüttet werden – und zusätzlich gibt es für Mitglieder noch die ver.di Vorteilregelung von 255 Euro Mobilitätsgutschein (BahnCard) oben drauf.

Also: jetzt schlau sein und in die Zukunft investieren.

http://mitgliedwerden.verdi.de

Deine ver.di Tarifkommission